Lebe aus deinem Herzen und deiner Seele

Die Sonne ist da, lass sie in dir aufgehen

Rosenkranzmeditationen mit P. Benedikt Leitmayr osfs
Bilder der Rosenkranzgeheimnisse stammen aus der Rosenkranzbasilika und vom Rosenkranzweg der Cité St. Pierre in Lourdes

Rosenkranzbasilika 2020P. Benedikt LourdesBernadette

Bernadette war es, die am 11. Februar 1858 das Rosenkranzgebet in der Grotte von Lourdes begonnen hat. Wenn wir heute den Rosenkranz beten und betrachten, dann dürfen wir uns mit der heiligen Bernadette verbunden wissen, mit ihr beten, mit ihr auf Gott vertrauen und unser Leben jetzt mit ihr in die Fürsprache der Gottesmutter Maria, Unserer Lieben Frau von Lourdes, der Unbefleckten Empfängnis legen und uns so hineinschenken in das Leben Jesu Christi.
Bernadette geht mit uns diesen Weg, damit wir in den offenen Armen der Gottesmutter Maria ankommen, uns von ihr im Leben tragen lassen und in den offenen Armen der Gottesmutter Maria in der Gegenwart Jesu Christi ankommen und Augenblick für Augenblick in ihr leben können. So kommen wir in der Gegenwart des dreifaltigen Gottes an und können unser Gebet mit Maria und Bernadette im Zeichen des Kreuzes beginnen und uns dem dreifaltigen Gott anvertrauen.
Am 11. Februar 1858 hat die schöne Dame bei der ersten Erscheinung mit Bernadette im Zeichen des Kreuzes das erste Rosenkranzgebet in der Grotte von Lourdes begonnen. Heute beginnt Maria immer wieder neu das Beten mit uns. "Wie schön ist es, Maria, dass es dich für unser Leben und unseren täglichen Lebensweg gibt und das du mit uns und für uns betest!"

Freudenreicher Rosenkranz

Jesus, den du, o Jungfrau vom Heiligen Geist empfangen hast

Verkündigung

Bernadette sagt uns: „Dem Willen Gottes ziehe ich nichts vor.“ So wurde Bernadette zum Werkzeug Gottes. So wurde sie zum lebendigen Zeugnis der Liebe Gottes. Heute sind wir da und vielleicht hören wir die Gottesmutter, wenn sie uns sagt: Baut euer Leben nicht auf eure eigenen Wünsche und Illusionen, sondern baut es auf den Willen Gottes, dann wird euer Leben zu einem Garten, der in ständiger Blüte steht.
Damals wurde Maria von Gott zum Dienst im Reiche Gottes berufen. Heute ruft Gott uns alle in seinen Dienst. Die Gottesmutter damals hat sich nicht gedrückt vor dieser großen Aufgabe. Wir Christen von heute sind da etwas anders. Wir wollen unser eigenes Leben haben. Wir sagen oft: In mein Leben braucht sich keiner einmischen, auch Gott nicht, denn auch er könnte ja die Pläne meines Lebens zerstören. Wir sind oft mehr auf der Flucht vor Jesus als auf dem Weg zu ihm.
Gottesmutter, so hilf du uns, dass wir die Gnade, die Gott uns heute schenken will, annehmen, damit auch wir, an dem Platz, an dem wir im Leben stehen, das Reich Gottes verkünden.

Jesus, den du, o Jungfrau zu Elisabeth getragen hast

Elisabeth

Bernadette sagt uns: „Man muss über alle Maßen lieben, und sich aufopfern, ohne zu zählen.“ So weist uns Bernadette auf die Liebe zu Gott und zu unseren Mitmenschen hin. Suchen wir diese Liebe oder was suchen wir?
Wenn uns die Liebe zu Gott fehlt, das beunruhigt uns nicht, wenn uns die Liebe zum Mitmenschen fehlt, das beunruhigt uns auch noch nicht, aber wenn wir uns
etwas nicht kaufen können (z. B. ein modernes Kleid usw.), weil wir zu wenig Geld haben, das stört uns sofort. Was sind wir denn für Christen geworden?

Die Gottesmutter fragt nicht zuerst, was muss ich zu Hause noch erledigen oder wieviel Termine habe ich noch, sondern sie macht sich sofort auf den Weg zu Elisabeth, um ihr die große Freude zu verkünden und was tun wir: Wir bauen uns oft selber ein Gefängnis aus dem wir nicht ausbrechen können, ja gar nicht ausbrechen wollen, anstatt durch unsere Liebe eine Brücke zu bauen, die uns mit Gott und mit unseren Mitmenschen verbindet.
Gottesmutter, reiß du heute das Gefängnis unseres Lebens ein, lass uns heute neu beginnen und schenke uns geisterfüllte Begegnungen wie wir sie mit Maria und Elisabeth erleben dürfen.

Jesus, den du, o Jungfrau in Betlehem geboren hast

Geburt Christi

Bernadette sagt uns: „Die Gottesmutter stand ganz im Lichte.“ Ja, die Gottesmutter steht ganz im Lichte Gottes. Von ihr kann man sagen: Gott hat sein Zelt in die Sonne gestellt. Wo stehen wir?
Stehen wir auch im Lichte Gottes? Warum stellen wir uns denn immer wieder auf die Schattenseite unseres Lebens, wo uns doch die Sonne in Christus so nahe ist. Heute ist die Gottesmutter bei uns und sie stellt uns hinein in das Licht Gottes, damit die Dunkelheit aus unserem Leben endlich verschwindet.

Hören wir heute die große Botschaft von Betlehem. Gott wird Mensch. Das bedeutet für uns: Die Erlösung ist da, denn die Geburtsstunde Christi ist auch die Geburtsstunde unseres Lebens. Erst wenn Christus bei uns ist, dann beginnen wir wirklich zu leben. Wir meinen oft, wir brauchen ihn nicht, aber wir vergessen dabei, dass ein Leben ohne Christus ein totes Leben ist. Gottesmutter, so nimm du uns heute mit nach Betlehem, damit die Liebe Christi unser ganzes Leben durchdringt.


Jesus, den du, o Jungfrau im Tempel aufgeopfert hast

Temmpel Aufopferung

Bernadette sagt uns: „Wenn sie zur Grotte gehen, finden sie mich dort im Geist an den Fuß des Felsens gefesselt, den ich so sehr liebe.“ So ist Bernadette heute auch bei uns, wenn wir an der Grotte verweilen. Sie teilt uns die große Botschaft der Gottesmutter mit, damit wir danach leben können. An der Grotte von Lourdes könnten wir eines erkennen, dass unser Leben zu einem Ort werden kann, an dem sich Himmel und Erde verbinden. Dazu ist nur eines notwendig: Wir müssen nicht selber leben, sondern Christus in uns leben lassen.

Heute sagt uns die Gottesmutter etwas Wunderbares: Auch du bist für mich ein wertvoller Schatz, den ich nicht verlieren möchte. Haben Sie das gehört? Sehen Sie, so ist die Gottesmutter jetzt bei uns und sie legt uns in die Hände Gottes. Und sie sagt uns weiter: Du brauchst keine Angst zu haben weder um dich noch um deine Freunde, weder um deine Zukunft noch um deine Vergangenheit. Fürchte nicht du könntest etwas verlieren, denn solange du in den Händen Gottes liegst, hast du nichts zu verlieren!

Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast

Tempel Wiederfinden

Bernadette sagt uns: „Die Gottesmutter hat mir für mein Kommen gedankt.“ So dankt die Gottesmutter heute uns allen, dass wir zu ihr gekommen sind. Und sie dankt uns noch viel mehr, wenn wir in unserem Leben ganz zu Christus stehen, wenn wir das Evangelium zu unserer Lebensregel machen. Die Gottesmutter wünscht sich, dass wir lebendige Glieder unserer Pfarrgemeinde sind und nicht tote Steine, die man herumschleppen muss.

Wer mit der Gottesmutter geht, der kann sicher sein, dass er Jesus findet. Sie musste zwar auch Jesus suchen, aber sie gibt nicht auf, bis sie ihn gefunden hat. Wir Christen von heute, suchen wir auch noch nach Jesus oder sagen wir gleich: Das tue ich mir nicht an. Diese Mühe kann ich mir sparen, denn ich finde ihn ja sowieso nicht oder vielleicht denken wir: Was habe ich denn davon, wenn ich diesen Jesus gefunden habe. Die Gottesmutter weiß es, aber wir wissen es nicht.Danken wir nun der Gottesmutter, dass sie uns heute zeigt, wie wir Jesus finden können.

Schmerzhafter Rosenkranz

Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat

Ölberg

Bernadette sagt uns: Ich habe so viele Gnaden erhalten. Heute möchte die Gottesmutter uns diese Gnaden schenken. Haben wir ein offenes Herz dafür oder klopft die Gottesmutter heute immer noch vergebens an die Tür unseres Herzens? Ja sie klopft an die Tür unseres Herzens, aber niemand öffnet ihr. Wir alle müssen uns heute fragen lassen: Hat sich schon so viel Unrat in euerem Herzen angesammelt, dass die Tür gar nicht mehr zu öffnen ist? Soweit ist es also mit uns schon gekommen. Nicht mehr Gott besitzt unser Herz, sondern der Unrat der Welt hat von ihm Besitz ergriffen. Wo soll denn das mit uns noch enden?

Hören wir die Stimme Jesu: Er könnte uns heute sagen: Wenn du einsam bist, dann besuche mich am Ölberg und du wirst meine Nähe und meine Liebe spüren. Wache wenigstens eine Stunde mit mir und du wirst sehen, dass deine Einsamkeit zu einer tiefen Stunde deines Glaubens wird, denn wenn du spürst, alle haben dich verlassen, dann sollst du wissen: Ich bin immer noch bei dir und wenn ich bei dir bin, dann wird deine Stunde der Einsamkeit zum Fest deines Lebens werden.

Jesus, der für uns gegeißelt worden ist

Geißelung

Bernadette sagt uns auch: Wir sollen auf die Kranken achten als ob sie der liebe Gott wären. Sehen Sie oft sagen wir von einem kranken Menschen. Das ist doch kein Leben mehr, aber haben wir uns schon einmal Gedanken gemacht über den Wert, den ein kranker Mensch bei Gott hat? Schauen wir einmal hinein in unser Leben, dann werden wir merken, dass auch wir selber, die kranken Menschen, oft nicht mehr als Mitmenschen behandeln, denn wir sehen nur noch die Arbeit, die wir mit ihnen haben.

Wir schauen aus die Gottesmutter! Auch sie steht in der Menge, aber im Gegensatz zu denen, die Jesus loshaben wollen, steht sie ganz still in sich eingekehrt da und betet. Für wen betet sie, sie betet für uns, damit wir Jesus nicht einfach auf die Seite stellen, damit wir ihn nicht einfach verbannen aus unserem Leben, aus unseren Familien und Gemeinden. Die Gottesmutter, sie kennt und sie weiß, dass auch wir immer wieder Jesus festbinden und auf ihn einschlagen.

Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist

Dornenkrönung

Bernadette sagt uns: Lasst uns viel beten für die armen Sünder, damit sie sich bekehren. Immerhin sind sie ja unsere Brüder. Aber nicht, dass wir jetzt meinen, wir müssen nur für anderen beten, denn ich selber habe ja keine Schuld, sondern wir sollten wirklich einmal über uns selber nachdenken und unseren Lebensweg nicht raffinierten Ausreden pflastern, die immer dem anderen die Schuld zuschieben. Vergessen wir das einen nicht: Wir können nur einen Menschen täuschen, aber niemals Gott.
Wir Menschen tragen lieber eine goldene Krone. Aber für Jesus, der uns das Leben schenkt, haben wir nur eine Dornenkrone übrig. Ist das unser Dank an Jesus: für die Liebe, die er uns schenkt und für das Gute, das er uns Tag für Tag schenkt. Warum sind wir denn so undankbare Menschen? Sehen Sie, wenn wir für andere etwas tun, dann erwarten wir, dass uns alles zurückgezahlt wird, aber für Jesus haben wir oft nur Undank übrig.


Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat

Kreuztragung
Bernadette sagt uns: Die Gottesmutter machte mir ein Zeichen mit der Hand, dass ich näherkommen soll. Heute holt die Gottesmutter uns alle in ihre Nähe, denn sie möchte jeden von uns bei sich haben, damit sie uns dorthin bringen kann, wo das wahre Leben ist. Sehen Sie, das ist Maria, sie sorgt für uns, denn sie will nicht, dass einer von uns auf der Strecke bleibt, sondern sie will, dass jeder von uns seinen Weg in der Liebe Gottes beenden kann.
Das ist Jesus, er trägt das Kreuz für uns alle und so trägt er uns zusammen mit seinem schweren Kreuz, dass wir ihm zugemutet haben, uns alle hinein in die Liebe Gottes. Je näher wir dem Kreuze Christi sind, desto größer wird die Liebe sein, die Christus uns als tägliche Nahrung für unser Leben im Alltag schenken will. Haben wir also Mut und scheuen wir uns nicht Christus auf dem Kreuzweg zu begegnen. Wir wissen es ja von der Gottesmutter, dass eine Begegnung mit Christus auf dem Kreuzweg ein großer Segen für unser Leben ist.


Jesus, der für uns gekreuzigt worden hat

Kreuzigung

Bernadette sagt uns: Meine Passion wird bis zu meinem Tode dauern. So zeigt Bernadette uns heute, dass Leiden und Krankheiten nicht sinnlos sind, sondern dass das Leiden und die Krankheit auch eine Berufung Gottes sein kann? Bernadette macht uns durch ihr Leben deutlich, dass die kranken Menschen eine große Aufgabe für die Verbreitung des Reiches Gottes in dieser Welt leisten. Krankheit ist nicht Strafe Gottes, sondern Berufung. Das ist die Antwort die Bernadette uns gibt.

Auf welcher Seite stehen wir: Stehen wir neben der Gottesmutter unter dem Kreuz oder stehen wir bei denen die schreien: "Kreuzige ihn". Natürlich ist es einfacher bei der Mehrheit zu stehen als bei den wenigen, die noch zu Jesus halten. Aber unser Leben als Christen darf nicht darin bestehen uns auf die Seite der Mehrheit zu stellen, sondern wir müssen uns auf die Seite der Wahrheit stellen. Für die Seite der Wahrheit aber gibt es nur einen Platz und der ist bei Christus, auch wenn wir manchmal glauben, dass wir alles besser wissen. Auch wenn wir manchmal glauben, Jesus besiegen zu können. Am Ende müssen wir doch bekennen, dass er der Sieger ist.

Lichtreicher Rosenkranz

Jesus, der von Johannes getauft worden ist

Taufe Jesu

Zahlreiche Menschen sind zu Johannes in die Wüste hinausgezogen. Sie wollten hin zur Jordanquelle. Sie wollten hin zum Wasser mitten in der Wüste und von Johannes zur Erneuerung ihres Lebens getauft werden. Sie hatten Sehnsucht nach Umkehr. Eines Tages kam auch Jesus. Als er in das Wasser stieg und von Johannes getauft wurde öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam in Gestalt einer Taube auf ihn herab und aus dem offenen Himmel kam die Botschaft: "Das ist mein geliebter Sohn. Auf ihn sollt ihr hören!" Wer die Stimme nicht nur mit den Ohren hörte, sondern mit dem Herzen, erkannte in Jesus den Christus, den Sohn des lebendigen Gottes und wandte sich ihm zu, wollte Hineinkommen in das Erlösungsgeschehen des lebendigen Gottes.

Wasser ist auch Zeichen unserer Taufe. Wasser wurde über unser Haupt gegossen und es wurde uns zugesprochen. Du bist getauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Wasser führt uns auch hinein in die Grotte von Lourdes, hin zur Quelle, die Bernadette am 25. Februar 1858 entdecken durfte. Bernadette war die erste, die zur Quelle ging als Maria ihr sagte: "Gehn Sie hin zur Quelle, trinken Sie daraus und waschen Sie sich darin!" Die Quelle in der Grotte von Lourdes will uns an unsere Taufe erinnern und uns einladen, dass wir das Leben unserer Taufe wieder lebendig werden lassen.

Wenn ich zur Quelle in der Grotte gehe und daraus trinke, könnte ich das Evangelium in mir lebendig werden lassen und in meinem Glauben bekennen, dass das lebendige Wasser aus dem Inneren Jesu Christi für mich strömt, das meinen Durst stillen kann. Genau das ist das Geschehen beim Trinken des Lourdeswassers. Erneuern wir dabei unsere Taufe und kommen wir in der Gegenwart Christi neu an. Er ist es, der lebendiges Wasser schenkt.

Jesus, der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat

Kana

Aus dem Evangelium nach Johannes wissen, dass in Kana in Galiläa eine Hochzeit stattfand und Jesus und seine Mutter dabei waren. Maria war ganz aufmerksam bei diesem Hochzeitsfest. Sie sah, sie haben keinen Wein mehr. Sie haben keinen Wein mehr!" Mit diesen Worten wandte sie sich an ihren Sohn. Dieser sagt zunächst: "Meine Stunde ist noch nicht gekommen!" Aber dann lädt er ein, dass die Menscehn die Krüge mit Wasser füllen sollen. Maria macht deutlich: "Was er euch sagt, das tut!" Sie füllten die Krüge mit Wasser und Jesus wandelte das Wasser in einen guten Wein.

"Sie haben keinen Wein mehr!" Kann das heute für uns bedeuten, dass wir oft den Glauben, das Vertrauen, die Liebe und den Frieden verloren haben? Möchte uns Maria einladen, dass wir neu den Glauben, das Vertrauen, die Liebe und den Frieden in Christus finden. Möchte Jesus uns motivieren die Krüge unseres Lebens mit dem Wasser unseres Durstes, unseres Hungers nach Leben, mit dem Wasser unseres Leidens, mit dem Wasser unseres Misstrauens, mit dem Wasser unserer Lieblosigkeit, mit dem Wasser unserer Unzufriedenheit zu füllen? Füllen wir doch einfach unsere Lebenskrüge mit Wasser und tragen wir sie zu Jesus mit dem Vetrauen, dass er wandelt, ganz einfach deshalb, weil wir von Maria gehört haben, "was er euch sagt, das tut!"
Jesus, der das Reich Gottes verkündet hat

Reich Gottes

Wenn wir im Evangelium den Beginn des öffntlichen Wirkens hören, dann erfahren wir, dass Jesus in die Wüste hinausgezogen ist und vom Teufel in Versuchung geführt wurde. Doch Jesus trug den Auftrag des Reiches Gottes in sich. Niemand kann ihn davon abbringen, nicht einmal der Satan. "Du sollst Gott nicht auf die Probe stellen! Du sollst niemand in Versuchung führen!" Jesus macht klar: "Du kannst dir nicht aneignen, was Gott gehört." Gott ist der Erlöser der Menschen und niemand anderer. Dafür ist Jesus Mensch geworden, um uns sein Reich zu bringen.

Wir sind nach den Worten des Evangeliums eingeladen: "Kehrt um und glaubt an das Reich Gottes! Kehrt um und glaubt an Gottes Liebe!" Oft habe ich diese Botschaft schon am Wallfahrtsort Lourdes den Menschen verkünden dürfen. Oft durfte ich schon erleben, das Menschen sich angesprochen wussten von dieser Botschaft des Reiches Gottes, dass für dort alles neu begonnen hat, als sie schauen durften auf Jesus Christus und er ihnen im Sakramnet der Versöhnung die Vergebung zugesprochen hat. Und so konnte das Reich Gottes in ihnen neu zu leben beginnen.

Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist

Verklärung

Das Evangelium sagt uns, dass Jesus drei Jünger mitgenommen hat.Petrus, Johannes und Andreas. Sie sind hinaufgestiegen auf den Berg der Verklärung. Dort erschienen ihnen Mose und Elia. Die Jünger, sie wussten zunächst garnichts mit dieser Botschaft anzufangen. Petrus sagt: "Herr, hier ist alles gut. Lass uns drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elia." Noch während Petrus redete, kam eine Wolke und hüllte alles ein. Dann sahen sie nur mehr Jesus allein da stehen. Eine Stimme vom Himmel sagte: "Das ist mein geliebter Sohn. Auf ihn sollt ihr hören!" Diese Botschaft warf die Jünger buchstäblich zu Boden. Das ist das Zeugnis dafür, wenn die Botschaft Gottes beim Menschen ankommet, bringt sie alles Menschliche auf den Boden der Wirklichkeit, damit der Mensch neu in der Liebe unseres Gottes aufsteht zu dem Leben, das ihn wirklich erfüllen kann.

Jesus steht ganz im Licht und möchte hinüberblenden in die Grotte von Lourdes. Bernadette erzählt uns davon, dass Maria ganz im Licht stand. Sie sah eine Dame da stehen, hineingehüllt in das Licht. In welches Licht ist Maria immer gehüllt? Doch nur in das Licht ihres Sohnes Jesus Christus und in das Licht des liebenden Gottes.Sie ist hineingestellt in das Licht, das allen Menschen in ihrem Lebensweg leuchten soll.Sie ist heineingestellt in das Licht, das uns den Lebensweg ausleuchten kann, wenn wir bereit sind, auf Maria zu schauen, in ihr Christus sehen und das Licht der Welt erfahren und selber Licht der Welt werden können. Jesus vertraut uns das selber im Evangelium an.Die drei Jünger haben das für uns alle auf dem Berg Tabor, auf dem Berg der Verklärung, für uns alle erlebt. Wer sich den Jüngern anschließt, wird das Licht vom Berg der Verklärung immer wieder neu in sein Leben aufnehmen können.

Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat

Eucharistie

Bernadette hatte große Sehnsucht nach der heiligen Kommunion. Darin drückt sich auch die Sehnsucht aus, mit Jesus zu leben oder Jesus mein Leben sein und werden zu lassen. Lassen wir uns einladen auf Jesus Christus zu schauen. Er ist es, der uns im Sakrament der Eucharistie geschenkt wird. Er ist es, den wir empfangen können im Leib und im Blut, in seinem Brot des Lebens und in seinem Kelch des Heiles. Er ist es in dessen Wandlung wir unser ganzes Leben hineintauchen dürfen. Er ist es, der uns durch die Hingabe seines Lebens wirklich das neue Leben schenkt, den Tod besiegt. In diesem Sakrament des Todes und der Aufersehung Jesu Christi werden wir Menschen wirklich zum neuen Leben berufen. Vergegenwärtigen wir uns, was in der Eucharistie geschieht, wenn der Priester den Heiligen Geist herabruft auf die Gaben von Brot und Wein, wenn uns zugesprochen wir: "Nehmt und esst alle davon: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Nehmt und trinkt alle daraus: Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis."

Können wir für unser Leben erkennen, können wir daran glauben, dass Jesus sich wirklich uns selbst schenkt, dass er selbst in uns einzieht,in uns lebt, ja dass wir seit unserer Taufe dieses Leben mit Jesus Christus begonnen haben, dass wir durch die Taufe hineingestellt wurden in die eucharistische Gemeinschaft in Jesus Christus, was wir in ganz besonderer Weise in unserer Ersten Heiligen Kommunion gefeiert haben, wo es uns nochmal ganz bewusst vergegenwärtigt wurde, wir leben in der Gegenwart Jesu Christi, wir dürfen schöpfen aus der Quelle der Eucharistie. Bernadette sagt uns:  "Ich war unwahrscheinlich glücklich als sich meine Sehnsucht erfüllte, den Leib Christi zu empfangen." Vergegenwärtigen wir doch immer wieder mit Bernadette dieses große Glück unseres Lebens.

Glorreicher Rosenkranz

Jesus, der von den Toten auferstanden ist

Auferstehung

Bernadette sagt uns von der ersten Erscheinung: Ich glaubte mich zu täuschen und sie fügt hinzu, aber ich sah immer wieder die gleiche Dame. Dann wurde Bernadette von der Gottesmutter hineingenommen in das Gebet und sie spürte, diese Dame betrügt mich nicht. Heute nimmt die Gottesmutter uns in das Gebet hinein und heute dürfen wir spüren, daß Maria uns ihre ganze Mutterliebe schenkt. Auch wir täuschen uns heute nicht, sondern wir erfahren heute wie Bernadette damals, diese erste Gnade von Lourdes.

Jesus lebt! Für wen lebt Jesus, er lebt für dich und für mich, ja er lebt für jeden von uns ganz persönlich. Haben wir das schon gespürt in unserem Leben? Nein? Dann lasst uns sofort beginnen mit Jesus zu leben, damit auch in unserem Leben endlich Ostern werden kann, damit endlich das Licht unser Leben in der Dunkelheit durchdringt. Heute gibt Christus uns wieder neu die Möglichkeit dazu. Wie oft muss er uns denn noch wachrütteln bis wir es endlich verstehen?

Jesusu, der in den Himmel aufgefahren ist

Himmelfahrt Christi

Bernadette sagt uns: Mein einziger Wunsch ist es, Gott immer mehr zu lieben. Sehen Sie, Bernadette kennt das Ziel ihres Lebens. Sie weiß, wo sie das einzige wahre Glück ihres Lebens finden kann. Sie weiß, dass nur Gott es sein kann, der sie durch den Alltag ihres Lebens trägt und deshalb schenkt sie ihm die ganze Liebe. Wissen wir heute auch noch, was Bernadette damals wusste. oft könnte man meinen wir wissen es nicht, denn wir verschwenden unsere Liebe oft an so unwichtigen Dingen.

Jesus sagt: Ich gehe hin, um euch einen Platz zu bereiten, denn im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen. So hat Jesus auch einen Platz für uns bereitet. Ob wir diesen Platz einnehmen, dass ist unsere Sache. Es liegt an uns, ob wir lieber den Tod oder das wahre Leben wählen. Doch eines sollen wir wissen. Großes bereitet Gott allen Menschen, die ihn lieben. Gott will also, dass wir liebende Menschen sind, denn die Liebe zertrümmert jeden Stein, der oft so schwer in unserem Herzen liegt.

Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat

Geistsendung

Bernadette sagt uns: Ich habe der Gottesmutter versprochen zu kommen. Und sie kam, auch wenn man ihr viele Hindernisse in den Weg gelegt hat. Aber weil Bernadette ganz in Christus und für Christus lebte, wurden alle Hindernisse ihres Lebens eine Brücke zu Gott und zu den Menschen. Und so kann Bernadette uns allen heute zurufen: Ich habe alles überwunden durch die Liebe, die mir Jesus geschenkt hat. Lasst euch auf Jesus ein und die Mauern eures Lebens werden zu Brücken, auf denen ihr weitergehen könnt.

Jesus sagt: Der Geist ist es, der euch lebendig macht. Ja der hl. Geist ist es, der uns die Kraft gibt auf dem Weg der Nachfolge Christi. Der Geist ist es, der in der Kirche lebt und der uns zusammenbindet zu einer Gemeinschaft. Ohne den hl. Geist könnten wir den Auftrag Christi nicht erfüllen: Geht hinaus n die ganze Welt und macht alle Menschen zu meinen Jüngern, denn ohne den hl. Geist sind wir doch arme und hilflose Menschen.

Jesus, der dich o Jungfrau in den Himmel aufgenommen hat

Aufnahme Mariens

Am Ende ihres Lebens ruft Bernadette: Mein Jesus! Oh, wie ich ihn liebe! In diesen Worten ist das ganze Leben der hl. Bernadette zusammengefaßt, denn ihr ganzes Leben bestand ja darin Gott zu dienen und zu lieben. So zeigt Bernadette heute uns allen, was der Inhalt unseres Lebens sein muss und sie betet mit uns damit wir es schaffen im Alltag unseres Lebens Gott zu lieben.

Eine sterbende Mutter sagte zu ihren drei kleinen Kindern. Wenn ich jetzt von euch gehen muss, dann habt keine Angst, denn ihr habt noch eine Mutter, die immer bei euch ist. Die Gottesmutter Maria. So ist die Gottesmutter auch als unsere Mutter immer bei uns, damit wir nicht vom Wege abkommen, der zum Himmel führt. Sie ist da, weil sie weiß, daß wir gern andere Wege gehen. Sie ist da, damit wir es heute endlich begreifen, wo wir den Schatz unseres Lebens zu suchen haben.

Jesus, der dich o Jungfrau im Himmel gekrönt hat

Krönung Mariens

Bernadette hat ihren Platz in der Kirche gefunden. Warum ist es für uns so schwer unseren Platz in der Kirche zu finden, weil wir überall im Mittelpunkt stehen wollen, weil wir doch alles besser wissen als die anderen und dabei merken wir dann gar nicht mehr, wie weit wir schon von Christus und von seiner Kirche entfernt sind. Heute könnten wir es begreifen: Wer die Liebe Christi in seinem Herzen trägt, der hat seinen Platz in der Kirche gefunden. Schauen wir auf Bernadette, denn sie weist uns darauf hin. Sie, die keine Bedeutung in der Welt hatte, aber sie hatte die Liebe.

Maria ist keine Königin, um zu herrschen, sondern sie ist Königin, um zu dienen. Sie lebt als Königin nicht über uns Menschen, sondern sie lebt unter uns als unsere Schwester. Sie verzichtet auf jede weltliche Ehre, denn sie hat das Größte erhalten, was ein Mensch bekommen kann. Die Gottesmutter zeigt es uns: Wenn wir klein werden in dieser Welt, dann werden auch wir die Größe Gottes erfahren. Dann wird jeder Alltag unseres Lebens ein Festtag sein.