Lebe aus deinem Herzen und deiner Seele

Die Sonne ist da, lass sie in dir aufgehen

"Meine echte Berufung"
Hezel 1Hezel 2Hezel 3.jpgHezel 4
"... Heute weiß ich, dass es eine echte Berufung ist, mich in den Dienst in Lourdes zu stellen.
Dieses Jahr übe ich meinen Dienst zum 4. Mal in Lourdes aus. Nach dem 1. Jahr in der Küche, fand ich meinen Dienstbereich in den Bädern. Unsere Aufgabe besteht darin, den Pilgern beim An- und Ausziehen zu hefen oder dies gänzlich tun, da viele nicht mehr in der Lage sind dies selber zu tun.
Wir begleiten und tragen die Kranken und teilweise Sterbenden ins Wasser, beten mit Ihnen und sind einfach helfend, hörend und tröstend da und achten sie in ihrer ganzen menschlichen Würde..
Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Tätigkeit zu Hause machen könnte – in Lourdes fühle ich mich als echtes Werkzeug für die Muttergottes. Ich kann es nicht anders beschreiben, als dass diese durch mich strahlt.
Ich kann dort die Kranken, die Behinderten und ihre Begleiter einfach bedingungslos in meine Arme schließen – ganz unabhängig von deren Nationalität. In Lourdes versteht man sich – auch ohne der jeweiligen Sprache mächtig zu sein..."

Wunderbar ist auch, wenn wir abends den Rosenkranz beten und alle Menschen, die wir tagsüber begleitet haben mit ín unser Gebet nehmen.

"Lourdes ist meine echte Berufung geworden!"
Pertra Hezel


Heldemar 1Heldemar 2Heldemar 3Heldemar 4.jpg"Die Gottesmutter findet einen Weg..."

Mein Name ist Heldemar Paul. Ich bin am 25.01.1961 geboren. Seit 1986 bin ich als Krankenpfleger tätig. Meine familiäre Situation ist momentan so: Seit 1985 bin ich mit einer kleinen Italienerin Giuseppina verheiratet, die 31.10.1962 geboren wurde. Wir haben eine Tochter und einen Sohn. Zudem freuen wir uns auch über unsere drei Enkelkinder.
Vor 9 Jahren hatte ich den Gedanken bekommen in Lourdes zu helfen. Irgendwie sprach da jemand zu mir eine innere Stimme.,.Ich habe bei der Hospitalitè angerufen und mir wurde der Michael zugeteilt der auch Krankenpfleger ist, um mich zu begleiten. Michael ist heute mehr als ein Pilger Kollege er ist ein guter Freund unserer Familie.In den ersten Stage Einsätzen hatte ich den Drang abends am Portal der Basilika für zig tausend zu singen. Einmal als ich mich beim Gruppenleiter dazu abmeldete fragte ich einen älteren italienischen Pilger " kommst du Mal mit zum Singen"? Er antwortete auf Italienisch va bene proviamo... ich probier's. Ich sagte wer singt betet doppel;. ein Spruch von Augustinus. Als wir am Portal ankamen waren in der deutschen Gruppe über 12 Personen, die sich zum Singen einfanden. Bei der italienischen Gruppe stand nur Einer. Und wieder hörte ich eine Stimme, die sagte: "Geh helfe meinen italienischen Kindern!" Also ging ich mit Giacomo zur italienischen Gruppe so waren wir 3 und ich erinnerte mich an den Bibeltext: "Wo 2 oder 3 in meinem Namen versammelt sind da bin ich mitten unter ihnen."
Dann kam der italienische geistliche und fragte, ob jemand allein ein Rosenkranz am Mikrofon vortragen würde, als sich niemand gemeldet hatte, hob ich die Hand und sagte:" Noi due" wir zwei. Giacomo und ich. Ich den ersten Teil und Giacomo zögernd den 2. Teil...Als der musikalische Rosenkranz vorbei war sagte Giacomo zu mir. Seit Jahren hatte er nie mehr solches Herzklopfen.Und dafür danke er mir, dass ich ihn da ein bisschen geschubst, ihm Mut gemacht hatte. Ich sagte, da hat dich Jesu Hand geklopft und dir gezeigt, ich bin bei dir. Und ich erinnerte mich an ein Lied von Franz von Assisi aus meiner Jugendzeit. "Oh Herr mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich Liebe übe, wo man sich hasst, dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt. Dass ich verbinde, da wo Streit ist."
Giacomo lud mich zu einem Bier ein. Er erzählte mir, dass er bei der Turiner Polizei arbeite und nach Lourdes kam, um den Menschen die Hilfe brauchen, etwas zurück zu geben. Nach der Aufnahme in die Hospitalitè konnte ich einen Freund, den Karl,  mit Mitte 60 gewinnen, einmal mitzupilgern und er lebte völlig auf. Viele fruchtbare  Begegnungen wurden mir bzw. uns geschenkt, die mir zeigten, dass ich im Leben nicht alleine bin. Das spürte ich ganz besonders im Herzen. Das durfte ich als getaufter Christ erfahren; bei Stage in den Bädern erlebte ich ,wenn du alles loslässt und ohne Kleidung zur Gottesmutter kommst, wie erfüllt steigst du dann aus dem Wasser. Oft hatte ich dass Gefühl, als manchem nur mit dem Tuch bedeckt, beim persönlichen Gebet die Tränen kamen, dass ich mitweinen müsste . Doch im selben Moment fielen mir die Worte am Jordan ein: "Siehe das ist mein geliebter Sohn auf ihn sollt ihr schauen." Schaut Gott so nicht auch auf alle seine Kinder.
Einmal nahm ich meine Gitarre ins Bad mit und spielte und sang: "Ubi Caritas et Amor, ubi Caritas,  Deus ibi est. "Wo die Güte und die Liebe wohnt, da ist Gott.
Der Capo der Bäder bedankte sich mit nassen Augen und sagte a domani. Bis morgen.
Wieder einmal wurde ich mit diesen Gedanken bestärkt und durfte mit vielen Eindrücken in meine Heimat in die Franziskusgemeinde Albstadt zurückkehren. Dankeschön für diese Begleitung, liebe Gottesmutter. Zuhause fiel mir wiederum ein Lied aus meiner Jugendzeit ein: Mutter Maria mit dir will ich gehen, lass meine Hand nie mehr los, sowie ein Kind ohne Angst und ganz frei gehe ich den Weg nun mit dir.
Momentan ist durch meine Corona Erkrankung und die allgemeine Pandemie Situation leider nicht möglich nach Lourdes zu gehen.Aber die Gottesmutter findet einen Weg, dass ich wieder Werkzeug sein darf... Danke, liebe Gottesmutter.
Heldemar Paul