Lourdes: Frohe Botschaft für kranke, suchende und glaubende Menschen.
Lourdes, ein Ort, der der Welt etwas zu sagen hat
Lourdes, ein Ort, wo ich als Christ frei meinen Glauben leben und bezeugen kann
Lourdes, ein Ort, wo die Kleinen und Armen zuhause sind
Lourdes, ein Ort, wo kranke und behinderte Menschen wie Könige behandelt werden
Lourdes, ein Ort des Gebetes, des Dienens und der Geschwisterlichkeit zwischen den Völkern
Lourdes, ein Ort, den Kinder und Jugendliche gerne besuchen
Lourdes, ein Ort, der die Herzen der Menschen anspricht und öffnet
Lourdes, ein Ort, der jedem zugänglich ist, ungeachtet seiner Einstellung.
Am 11. Februar 1858 hat alles begonnen,
als die Jungfrau Maria dem kleinen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous erschien.
Seitdem kommen immer mehr Pilger und Besucher. Spirituelle Orte werden immer notwendiger in einer Welt der Berechnung und der Gewalt. Lourdes gibt neue Kraft, das Leben zu gestalten. Die Geschichte von Lourdes schreibt sich täglich fort in den Menschen, die der schönen Dame in der Grotte begegnen. Lourdes ist keine Legende der vergangenen Zeit. Lourdes ist lebendiges Evangelium heute.
Er sucht nach den inneren Werten seines Lebens. Er sucht nach Glaube, Hoffnung und Liebe. Er betet um Versöhnung und will Umkehr für sein Leben finden. Er betet für sich selbst und seine Familie um starken Glauben. Er sucht Kraft und Trost in seinem Leiden und in seiner Krankheit. Er öffnet sich für das, was Gott ihm schenken will. Er will eintauchen in das Leben einer weltweiten geschwisterlichen Kirche. Er will mit Bernadette zur Quelle gehen und daraus trinken. Er will hingehen zur Grotte und mit Bernadette auf Maria schauen, soviel er nur kann.
Einige Stunden in Lourdes vergisst man nicht. Ich komme wieder. Das habe ich in meinen mittlerweile 40 Jahren Pilgerbegleitung in Lourdes oft gehört. Ich bin unzähligen Menschen begegnet und ich habe auch oftmals erfahren: Menschen, die nach Lourdes kommen, sind Menschen, die sich nichts vormachen, sondern mit ihrem Leben, wie es ist, sich Gott öffnen.
Es sind Menschen, die einfach mit ihrem ganzen Leben, ihrem ganzen Alltag kommen. Es sind Menschen der ganzen Bandbreite. Es sind tiefgläubige, skeptische, manchmal sogar ungläubige Menschen, es sind kirchennahe und kirchenferne Menschen, es sind dankbare und bittende Menschen, es sind glückliche und vom Unglück gezeichnete Menschen, ...
Doch all diese Menschen haben eines gemeinsam.
Es sind Menschen, die nach mehr suchen, als das, was ihnen die Welt tagtäglich anbietet oder einreden will ...
Es sind Menschen, die sich von Maria an der Hand nehmen und zu Christus führen lassen. Es sind Menschen die nach vielen Jahren, ja nach Jahrzehnten wieder zum Sakrament der Versöhnung gefunden haben. Als das erlebte ich in vielen Begegnungen und Gesprächen mit Menschen in Lourdes. Mir zeigt das, das Maria die Mutter aller Menschen ist und dass sie sich allen Menschen in Lourdes zuneigt.
Jedes Jahr am 11. Februar feiern wir die erste Begegnung der kleinen Bernadette mit der schönen weißen Dame in der Grotte von Massabielle, die wir mit „Unsere liebe Frau von Lourdes“ anreden dürfen.
Maria, meine liebe Frau von Lourdes, ich stehe einfach mit meinem Leben in der Grotte von Massabielle. Ich will dich, sowie Bernadette einfach ganz lange anschauen; denn in mir wird das Wort der kleinen Bernadette so richtig lebendig: „Ich schaute soviel ich nur konnte!“
Mir ist es als würde Bernadette jetzt zu mir sagen: „Bleib da! Verweile in der Grotte, dann wirst du in ein Licht, in eine Geborgenheit, in eine Liebe, in eine Hoffnung, in ein Leben hineingenommen, das dich ganz reich werden lässt, ein Leben, das von der Liebe und vom Licht in dem Maria steht gewandelt wird.“
Maria, in meinem langen Schauen entdecke ich immer mehr deine Schönheit.
Ich sehe, du stehst ganz im Licht, du bist eingehüllt in ein strahlendes Licht der Hoffnung.
Maria, du schöne weiße Dame, in der Grotte von Lourdes, je länger ich auf dich schaue, desto mehr kann ich Bernadette verstehen, wenn sie sagt: „Schön wie du bist, kannst du nur von Gott sein.“
Maria, du hast dich der Bernadette in der Nische des Felsens gezeigt.
In die Kälte und in das Dunkel des Winters hast du die Wärme, das Licht und die Schönheit deiner Gegenwart gebracht.
In die Leere unseres Lebens, das oft so dunkel ist, in die Leere der Welt, wo das Böse mächtig ist, bringst du neue Hoffnung, schenkst du neues Vertrauen !
Du bist die Unbefleckte Empfängnis, komm uns Sündern zu Hilfe.
Gib uns die Demut der Umkehr, den Mut der Buße. Lehre uns, für alle Menschen zu beten.
Führe uns zu den Quellen des wahren Lebens.
Mach uns zu Pilgern in deiner Kirche.
Stärke in uns den Hunger nach der Eucharistie, dem Brot für den Weg, das Brot des Lebens.
An dir, Maria hat der Heilige Geist Großes vollbracht: in seiner Macht hat er dich vor den Vater gestellt, in der Herrlichkeit deines für immer lebenden Sohnes.
Schau voll Zärtlichkeit auf die Erbärmlichkeiten unseres Leibes und unserer Herzen.
Leuchte für alle, wie ein mildes Licht, im Augenblick des Todes.
Mit Bernadette bitten wir dich, Maria, mit kindlicher Schlichtheit.
Lass uns, wie sie, eintreten in den Geist der Seligpreisungen.
Dann werden wir beginnen, schon hier die Freuden des Reiches Gottes kennenzulernen
und mit dir zu singen: Magnificat – Meine Seele preist die Größe des Herrn und meinen Geist jubelt über Gott meinen Retter!
Ehre sie dir, Jungfrau Maria, Du glückliche Dienerin des Herrn, Mutter Gottes,
Wohnstatt des Heiligen Geistes! Amen!
Wir schreiben den 11. Februar 1858. Zunächst ein ganz gewöhnlicher Tag, ein Alltag wie jeder andere, auch für Bernadette. Bernadette ahnt nicht, was sie erleben wird, als sie zur Grotte von Massabielle, zum alten Felsen aufbricht, um Holz zu sammeln.
Doch dieser 11. Februar 1858 ist der Tag, der das Leben der kleinen 14-jährigen Bernadette Soubirous und ein großes Stück Welt-, Glaubens- und Kirchengeschichte verändert hat. Es ist der Tag der ersten Erscheinung Unserer Lieben Frau von Lourdes in der Grotte von Massabielle.
Jedes Jahr am 11. Februar feiern wir das Fest Unserer Lieben Frau von Lourdes.
Es ist der Jahrestag der ersten Erscheinung von Lourdes und den Welttag der Kranken.
So begrüße ich zuerst ganz besonders euch liebe kranke und behinderte Menschen: Ich rufe euch aus ganzem Herzen zu: „Ihr seid ein Segen für uns, für unsere Kirche und unsere Welt! Bernadette hat ihre Krankheit als Berufung für viele Menschen gesehen. Bernadette, davon bin ich überzeugt, nimmt euch an der Hand, begleitet euch und trägt euch hinein in den offenen Schoß Mariens, der Mutter der Schmerzen.
Liebe kranke Menschen, mit Bernadette möchte ich euch gerne sagen: „Euer Gebet, eure Krankheit, eure Behinderung, eure Schmerzen, euer Leiden sind eine großartige, stärkende und ermutigende Verkündigung des Evangeliums für viele Menschen, die nach dem Sinn des Lebens suchen.“
In Lourdes bin ich vielen von euch schon begegnet und manches vertrauende Lächeln aus eurem oft schmerzvollen Gesicht vergesse ich nie mehr.
Es hat mir viel Mut gemacht und manchmal dachte ich mir: „Jetzt hat mir Jesus selbst zugelächelt.“
Ich bin überzeugt, ihr habt allein durch eurer Dasein in Lourdes schon vielen Menschen zum Glauben verholfen. Eure Hoffnung beschenkt uns.
In der kleinen Bernadette Soubirous habt ihr ein gute und treue Weggefährtin; denn sie war auch ihr Leben lang krank. Gott aber hat mit einer ganz besonderen Liebe auf sie geschaut. So schaut Gott auch auf euch, meine lieben kranken Schwestern und Brüder, mit einer ganz besonderen Liebe, so schaut Gott auf uns alle mit einer ganz besonderen Liebe, denn er will uns alle in seine heilende Gemeinschaft rufen.
Bernadette, du erzählst, die schöne weiße Dame, macht dir mit ihrer Hand ein Zeichen näher zu kommen. Du hast ihr vertraut und bist gegangen.