Lebe aus deinem Herzen und deiner Seele

Die Sonne ist da, lass sie in dir aufgehen

Kreuzwegmeditation mit P. Benedikt Leitmayr osfs
Pfarrseelsorger von Konnersreuth
Ehrenkaplan der Wallfahrtsstätte von Lourdes

Kreuze Schafferkapelle1

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Halte das Kreuz und das Kreuzzeichen hoch in Ehren,
der Heiland hat sie mit seinem eigenen Blute geweiht,
vom Kreuz geht aller Segen aus.

Gedanken auf der Tafel am Kreuz
Man sieht auf offenen Wegen oft Straßenzeiger stehen.
Sie mahnen treu den Pilger, den rechten Weg zu gehen.
Jüngst sah ich einen Eignen, wahrhaftig gut gewählt,
es war der Herr am Kreuze am Wege hingestellt.
Wie sind doch seine Arme so liebend ausgespannt,
sie sind der wahre Zeiger ins wahre Heimatland.
Wohin auf Erd auch immer die Menschenwege gehen:
Glückselig all jene, die auf den Heiland sehn...

Kreuzweg Konnersreuth Weggedanke
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Weg-Gedanke zum Konnersreuther Kreuzweg!

Edith Stein, die zum Konnersreuther Kreis gehört, sagt: „Das Licht erlischt im Dunkel des Karfreitags, aber es steigt strahlend auf als Gnadensonne am Auferstehungsmorgen. Durch Kreuz und Leiden zur Herrlichkeit der Auferstehung: das war der Weg des fleischgewordenen Gottessohnes.“
Therese Neumann ist diesen Weg mit dem Heiland gegangen. Er hat sie mitgenommen auf den Weg des Kreuzes, in das Dunkel des Karfreitags, in die Gnadensonne des österlichen Morgens, in das Leben der Auferstehung, in das Feiern des österlichen Festes. Er hat ihr Leben Station für Station hineinwachsen lassen in das Licht der Auferstehung.

Wenn wir uns jetzt in Begleitung der heiligen Edith Stein und der Dienerin Gottes Therese Neumann auf den Kreuzweg Jesu Christi einlassen, dann kann unser Leben Station für Station hineingewandelt werden in ein österliches Fest, das wir mit Jesus feiern, wenn wir den Kreuzweg zu Ende gegangen sind und den liebenden Blick in das offene Grab nehmen dürfen.

Brechen wir jetzt vertrauensvoll zu diesem Weg der Wandlung unseres Lebens auf und erfahren wir Schritt für Schritt die Liebe, die uns von Jesus auf seinem Leidensweg geschenkt wird. Danken wir schon zu Beginn unseres Weges unserem Herrn und Bruder Jesus Christus, dass er uns mitnimmt auf diesen Weg der Hoffnung, auf diesen Weg des Heiles, auf diesen Weg des Segens, auf diesen Weg der leidenden Liebe, auf diesen Weg der Umkehr, auf diesen Weg der Erneuerung unseres Glaubens, auf diesen Weg der Erlösung, auf diesen Weg der Versöhnung, auf diesen Weg zur Auferstehung und zum österlichen Leben.

Jesus, schon jetzt spüre ich in meinem Herzen, ohne dein Kreuz wäre unsere Welt ärmer. Ihr würde die Brücke zum Himmel fehlen, ihr würde das Zeichen der Hoffnung nicht bekannt sein. Ihr würde die Kraft Gottes verborgen bleiben, ihr würde die Barmherzigkeit und das Erbarmen nicht zuteil werden können.
Die Welt hätte keine Ahnung von deiner Liebe zu uns Menschen. Niemand hätte ohne dein Kreuz der Welt gesagt: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ Amen (Joh 3,16).

12021

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Wache mit mir!

Wachsam durch‘s Leben gehen, heißt den Menschen sehen, der mit mir auf dem Weg ist, heißt den Menschen sehen, der mir begegnet, heißt eine Begegnung mit Jesus nicht verschlafen, heißt ihn zu jeder Zeit aufnehmen, wenn er kommt, heißt mit ihm auf dem Ölberg wachen und beten, heißt im Leiden den offenen Himmel erkennen, heißt wie Therese Neumann mit Jesus leben in Freude und Leid, heißt den Heiland wirklich lieben.

1. Station: Begegnung von Jesus und Pilatus: Jesus wird zum Tod verurteilt.

Die Gottesmutter Maria erlebt die Verurteilung Jesu. Sie steht damals mitten unter dem Volk, sie steht zu ihrem Sohn, sie steht zum Erlöser, den sie geboren hat, sie lässt ihn auch jetzt nicht allein.
Der Apostel Petrus erlebt die Verurteilung Jesu. Er steht mitten unter dem Volk, er verleugnet Jesus, er sagt, ich kenne ihn nicht , ich habe nichts mit ihm zu tun.
Das Volk erlebt die Verurteilung Jesu, es ruft, wenn du Jesus frei gibst, bist du kein Freund des Kaisers mehr, es schreit: Ans Kreuz mit ihm.
Therese Neumann erlebt die Verurteilung Jesu. Sie ist in ihren Visionen dabei. Sie leidet mit Jesus, sie liebt den leidenden Jesus, sie wird ihm ähnlich.

Herr Jesus Christus, auch ich erlebe deine Verurteilung, wenn ich Menschen unschuldig verurteile, denn du sagst ja: „Was ihr einem meiner Geringsten tut, das tut ihr auch mir!“ Hilf uns ehrlich und würdevoll mit unseren Mitmenschen umzugehen.

Herr Jesus Christus, auch ich erlebe deine Verurteilung, wenn ich an deiner Liebe vorbei lebe und im Alltag meines Lebens dich nicht beachte und andere Wege gehe. Lass mich neu erfahren, dass du mein Weg, meine Wahrheit und mein Leben bist.

Du gekreuzigter Herr Jesus Christus! Erbarme dich unser!

Therese von Lisieux gibt uns mit auf den Weg:
„Meine einzige Waffe ist die Liebe und das Leiden.“

22021

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Denk an mich!

Es tut gut zu spüren, wenn jemand an mich denkt, wenn ich auf Reisen gehe und unterwegs bin, wenn ich krank oder in einer Not bin, wenn ich vor einer Herausforderung stehe, wenn ich mir im Leben einsam vorkomme, wenn ich mich ausgeschlossen und nicht angenommen fühle, wenn man mich einfach stehen lässt und ich mich allein gelassen erlebe, wenn ich in meinem alltäglichen Leben unterwegs bin, wenn ich darum bitte für mich zu beten.

2. Station: Jesus nimmt das Kreuz aller Menschen auf sich, Jesus trägt alle Menschen.

Die Gottesmutter Maria nimmt ihr Kreuz auf sich und folgt Jesus nach. So bleibt sie seine Mutter und wird seine Jüngerin zugleich; denn nur wer sein Kreuz auf sich nimmt und Jesus nachfolgt, kann in die Schar seiner Jünger gehören und wer den Willen seines Vaters tut, ist ihm Bruder und Schwester und Mutter.

Der Jünger der Liebe nimmt sein Kreuz auf sich und folgt Jesus nach. Wer ihn liebt, hält fest an seinem Wort, bleibt in seiner Liebe, wird von seiner Liebe aufgenommen und getragen.

Therese Neumann nimmt ihr Kreuz auf sich und folgt Jesus nach. Sie hat den Willen des Heilandes gern. Und wenn er ein Leiden schickt, nimmt sie es an, weil er es will.

Herr Jesus Christus, du willst uns in deine Jüngerschar berufen. Lass uns in Vertrauen und Liebe unser Kreuz auf uns nehmen, den Willen deines Vaters erfüllen, dann dürfen wir dich als unseren Bruder erleben, der in seiner großen Liebe unser ganzes Leben trägt und uns spüren lässt, dass wir von der Liebe Gottes getragene Menschen sind.

Du gekreuzigter Herr Jesus Christus! Erbarme dich unser!

Therese von Lisieux gibt uns mit auf den Weg:
„Was Jesus verletzt, was ihn zutiefst verwundet, ist der Mangel an Vertrauen.“

32021

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Tröste mich!

Es tröstet, im Fallen aufhebende Arme zu sehen und zu spüren. Es tröstet, eine begleitende Hand und ein offenes Ohr zu haben, wenn einem die Decke auf den Kopf fällt. Es tröstet, ein offenes Herz zu erfahren, dessen spürbare Liebe erfüllen und aufrichten kann. Es tröstet, wenn sich jemand in meinem Leidensweg zu mir kniet und mit mir und für mich betet. Es tröstet, dass Jesus zusagt, „Ich bin alle Tage bei euch bis zum Ende der Welt.“

3. Station: Jesus kniet sich in das Leben aller Menschen, Jesus richtet die Menschen durch seinen Trost auf.

Die Gottesmutter Maria geht als Trösterin der Betrübten den Kreuzweg Jesu und den Lebensweg der Menschen mit und stärkt sie in ihrem Glauben, in ihrer Hoffnung und in ihrer Liebe.

Der Apostel Petrus sprach zum Gelähmten an der Pforte des Tempels: „Gold und Silber besitze ich nicht. Doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, steh auf und geh umher.“ Und er fasste ihn an der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich kam Kraft in seine Füße und Gelenke; er sprang auf, konnte stehen und ging umher. Alle Leute sahen ihn umhergehen und Gott loben. (vgl. Apg 3, 6-9)

Therese Neumann hat viele kranke und leidende Menschen besucht und sie durch ihr Gebet, durch ihr Verwurzeltsein in Christus und durch ihre einfühlsame Begegnung getröstet und aufgerichtet. Dadurch wurden sie neu gestärkt für ihren Lebensweg.

Herr Jesus Christus, du bist es, der den Niedergefallenen und Sündern die Hand zum Aufstehen reicht, du verwöhnst sie und richtest sie in deiner Liebe auf. So werden die Menschen getröstet und stehen gestärkt durch dich zum Leben auf. Lass uns dich nicht übersehen, wenn wir Trost brauchen.

Du gekreuzigter Herr Jesus Christus! Erbarme dich unser!

Therese von Lisieux gibt uns mit auf den Weg:
„Jesus wünscht, dass wir ihn in unserem Herzen empfangen.“

42021

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Bleibe bei mir!

Für einen Menschen, der bei mir bleibt, bin ich wertvoll. Er verbringt gerne mit mir seine Zeit, er hört mir zu, er gibt mir Geborgenheit, er nimmt mich ernst, er teilt meine menschlichen und alltäglichen Wege mit mir, er öffnet mir sein liebendes Herz, er gibt mir Vertrauen, er stützt mich auf schwierigen und schmerzvollen Wegen, er gibt mir das Gefühl, dass es schön ist, dass es mich gibt, er begegnet mir in Augenblicken der Freude und lässt mich im Leid nicht allein.

4. Station: Begegnung von Mutter und Sohn. Maria weiß, ohne Jesus kann sie nichts vollbringen.

Die Gottesmutter Maria begegnet ihrem Sohn Jesus auf dem Kreuzweg, sie schauen sich tief in die Augen, sie öffnen auf dem Leidensweg ihre Herzen füreinander, sie tragen einander auf dem schmerzvollen Weg, Mutter und Sohn halten im Leiden zusammen, Maria trägt das Kreuz ihres leidenden Sohnes in ihrer ganzen mütterlichen Zuwendung und Liebe mit.

Der selige Adolph Kolping sagt: „Die Familie ist das Erste, was der Mensch vorfindet im Leben, und das Letzte, wonach er die Hand ausstreckt, und das Kostbarste im Leben, was er besitzt.“ Das sagt uns: „In den dunkelsten Stunden im Leben eines Menschen ist der Zusammenhalt der Familie am allerwichtigsten. Einander beistehen, sich in den Arm nehmen und schweigend den Schmerz teilen.“

Therese Neumann begegnet Jesus auf dem Kreuzweg, sie schaut ihn in geschwisterlicher Liebe tief ins Herz, sie öffnet betend und anbetend ihr Leben für Jesus, sie erlebt, dass der kreuztragende Jesus sie nicht übersieht und ahnt, dass er sie zum Weg des Kreuzes einladen wird.

Herr Jesus Christus, hilf, dass wir uns als Familie im Leben nicht aus den Augen verlieren, zusammenhalten und auf deine stützende Liebe vertrauen, wenn Lebenswege Kreuzwege werden.

Du gekreuzigter Herr Jesus Christus! Erbarme dich unser!

Therese von Lisieux gibt uns mit auf den Weg:
„Glauben wir nicht, wir könnten lieben, ohne viel zu leiden.“

52021

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Folge mir!

Auf unbekannten Wegen folge ich gerne einem Menschen, der den Weg kennt. Wenn ich in die Berge gehe, folge ich einem erfahrenen Bergführer, der den Berg, die Wetterlage und die Beschaffenheit der Wege und Pfade kennt. Das gibt mir das Vertrauen, auf dem Berggipfel anzukommen. Auf meinem Glaubens- und Lebensweg folge ich gerne Jesus, denn in seiner Nachfolge werde ich nicht im Dunkeln bleiben, sondern das Licht und die Fülle des Lebens erfahren können.

5. Station: Simon von Cyrene findet Jesus. Sein zunächst dunkler Weg führt in das Licht der Auferstehung.

Simon von Cyrene will sich zunächst nicht auf das Kreuztragen einlassen. Er wehrt sich mit Händen und Füßen. Er will das Kreuz auf keinen Fall in die Hände nehmen. Er will auf keinen Fall den Kreuzweg mit Jesus gehen. Doch er kommt nicht aus. Die Soldaten zwingen ihn. Schließlich lässt er sich darauf ein und wird durch das Kreuztragen ein Jünger Jesu. Das Kreuztragen öffnet sein Herz und er fängt an, Christus von Herzen zu lieben.

Die heilige Bernadette sagt uns: „Ich bin glücklicher mit meinem Kreuz auf meinem Krankenbett als jede Königin auf ihrem Thron.“ Auf dem Thron der Königin sitzt man nur in dieser Welt, aber auf dem Thron des Kreuzes sitzt man in Zeit und Ewigkeit, denn das Kreuz ist das einzige Zeichen, das Himmel und Erde verbindet.

Therese Neumann lässt sich von Jesus rufen, sie lässt sich auf den Kreuzweg ein, folgt so Jesus nach und wird zu einer Verkünderin der Lebensbotschaft des heiligen Kreuzes.


Herr Jesus Christus, wer dir auf dem Kreuzweg begegnet, kann nicht Zuschauer bleiben, er muss mit anpacken und das Kreuz mit dir tragen, doch letztendlich darf er spüren, dass du sein Leben trägst. Hilf uns, dir mit unserem Lebenskreuz nachzufolgen

Du gekreuzigter Herr Jesus Christus! Erbarme dich unser!

Therese von Lisieux gibt uns mit auf den Weg:
„Leben wir für die anderen! Seien wir Apostel, Apostel besonders für die Priester.“

62021

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Liebe mich!

Jemand, der mich liebt, dem kann ich vertrauen, dem werde ich offener aus meinem Leben erzählen, mit dem werde ich mich gerne auf den Weg in meinem Leben machen, dem möchte ich immer wieder gerne begegnen, dem werde ich tief in die Augen schauen können, dem werde ich gerne mein Leben anvertrauen, dem werde ich mein Herz öffnen und ihn aus der Liebe meines Herzens beschenken.

6. Station: Veronika findet die Liebe ihres Lebens.

Veronika übersieht Jesus auf seinem Leidensweg nicht, sie verliert auch die Liebe zu Christus nicht. Sie entschleiert ihr liebendes Herz durch das Schweißtuch, das sie Jesus hinhält. Jesus sieht das entschleierte Herz der Veronika und drückt sein Antlitz hinein. So zieht in das Herz der Veronika Christus ein, so kann Christus auch in deinem Herzen und Leben ankommen.

Der heilige Franz von Sales sagt: „Die Liebe spricht nicht nur mit der Zunge, sondern mit den Augen, durch die Sehnsucht und Gebärden. Ja, auch die Stille und das Schweigen dienen ihr als Wort.“ Liebendes Schweigen heißt: Jesus in der Stille des Herzens empfangen und anbeten.

Therese Neumann ist Jesus schweigend, liebend, leidend und anbetend begegnet. Jesus hat ihr sein Antlitz, sein Leiden, seine Liebe ins Herz und ins Leben eingeprägt. Sie hat vielen Menschen Christus ins Leben getragen und viele Menschen fanden in ihr Christus und ließen sich in den Weg des Evangeliums rufen.

Herr Jesus Christus, präge dich du in unser Herz und unser Leben ein, damit die Menschen, die uns begegnen, dich in uns erkennen und sich in deinen Weg der Liebe und der Frohen Botschaft rufen lassen.

Du gekreuzigter Herr Jesus Christus! Erbarme dich unser!

Therese von Lisieux gibt uns mit auf den Weg:
„Wir sind dazu berufen, uns zu vergessen; von unserer Liebe hängt das Heil vieler Menschen ab.“

72021

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Erfreue mich!

Augenblicke der Freude sind sehr wohltuend in traurigen Zeiten und auf traurigen Wegen. Dafür braucht es oft keine Worte. Ein schweigendes Dasein und zu mir stehen, kann mich auf schweren Wegen erfreuen, ja mich sogar ein Stück weit aufrichten, wenn ich gefallen bin und mir die Hoffnung geben, mich wieder neu aufzuraffen und aufzustehen, um den weiteren Weg auf mich zu nehmen und ihn zu Ende zu gehen.

7. Station: Jesus liegt mitten auf dem Weg. Er sucht die gefallenen und leidenden Menschen.

Der barmherzige Samariter sieht den am Boden liegenden Menschen, der von den Räubern überfallen wurde, er sieht auch Christus den Kreuztragenden, der wieder unter dem Kreuz gefallen ist. Er nimmt sich Zeit für den Überfallenen und für den unter dem Kreuz gefallenen, er versorgt sie und nimmt sie mit. Genauso wird Gottes- und Nächstenliebe lebendig.

Der heilige Martin sieht den frierenden Bettler und teilt mit ihm seinen Mantel, er lässt ihn nicht erfrieren, er schenkt mit dem Teilen des Mantels dem frierenden Bettler seine wärmende Liebe, er teilt nicht nur den Mantel, er teilt sein Leben mit dem Bettler und mit Christus.

Therese Neumann hat ihr Leben mit Menschen geteilt, die sozusagen gefallen waren, weil sie keinen Sinn für ihr Leben fanden. Da sie ihnen eine gute Wegweisung mitgeben konnte, standen sie wieder auf und gingen ihren Lebensweg weiter. Bei vielen Menschen wurde dann Christus der Weg ihres Lebens.

Herr Jesus Christus, auch wir stolpern immer wieder in unserem Leben und fallen in unseren Sünden und unserer Schuld zu Boden. Versöhne du unser Leben, damit wir in deiner versöhnenden Zusage und Liebe unseren Lebensweg gehen.

Du gekreuzigter Herr Jesus Christus! Erbarme dich unser!

Therese von Lisieux gibt uns mit auf den Weg:
„Außer dem Herrn gibt es keine Stütze; er ist unwandelbar.“

82021

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Beweine mich!

Es gibt viele Tränen im Leben der Menschen. Es gibt die Augenblicke, wo ich alleine weine, aber auch die Augenblicke, wo Menschen mit mir weinen. Es gibt die verschiedensten Augenblicke, die mir Tränen aus den Augen und aus dem Leben drücken. Es kann eine Enttäuschung sein, es kann eine Verletzung sein, es kann eine Krankheit sein, es kann das Zerbrechen einer Freundschaft oder einer Beziehung sein, es kann der Tod eines lieben Menschen sein.

8. Station: Jesus und die weinenden Frauen von Jerusalem

Die weinenden Frauen vergießen viele Tränen um Jesus. Es könnte sein, dass die Sehnsucht nach Liebe, nach Frieden, nach Glauben in ihren Familien, nach Leben in Fülle, ihnen die Tränen aus den Augen und aus dem Leben gedrückt haben. Jesus sieht diese Frauen und er ruft sie in seinen Weg. Wenn sie ihn mit Jesus bis zum Ende gehen, werden sie, die Tränen gesät haben, mit Jubel ernten.

Die heilige Monika hat viele Tränen für ihren Sohn Augustinus vergossen. Es waren Tränen der Sehnsucht einer Mutter, die aus tiefstem Herzen wünscht, dass ihr Sohn umkehrt und an das Evangelium glaubt, dass er Jesus in seinem Leben sieht, ihn aufnimmt und verkündet. Keine ihrer Tränen war umsonst geweint; denn Augustinus hat Jesus gefunden und ihn mit großer Liebe und brennendem Herzen in die Lebenswege der Menschen getragen.

Therese Neumann hat mit dem leidenden Jesus in seiner Todesangst mit und um Jesus geweint. An ihr wird sichtbar, dass sie innig mit Jesus, der Blut geschwitzt hat, verbunden war. Die Blutströme aus ihren Augen können uns darauf hinweisen, dass Jesus sein Blut für uns vergossen hat.

Herr Jesus Christus, du selber hast um deine Stadt Jerusalem geweint. Steh allen Menschen bei, die in ihrem Leben in Tränen ausbrechen, weil sie leiden oder keine Heimat in ihrem Leben finden.

Du gekreuzigter Herr Jesus Christus! Erbarme dich unser!

Therese von Lisieux gibt uns mit auf den Weg:
„Von einem Augenblick zum anderen kann man viel ertragen.“

92021

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Erhebe mich!

Es gibt die Erfahrung im Leben, dass ich mich selber nicht mehr erheben kann und jemand brauche, der mich am Boden liegend wahrnimmt, zu mir kommt und mir aufstehen hilft. Dann erlebe ich nicht nur ein körperliches Erheben, dann erhebt sich auch meine Seele und mein Herz. Meine Seele und mein Herz und dazu mein ganzes Leben zu Gott erheben, lässt mich auch in leidvollen Stunden die Liebesmelodie Gottes hören und singen.

9. Station: Jesus liegt jetzt ganz am Boden mit allen, die mit ihrem Leben am Boden sind.

Der blinde Bartimäus sitzt am Wegrand. Als er hört, dass Jesus vorbeikommt, ruft er: „Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!“ Viele befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter. „Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“ Jesus blieb stehen und sagte: „Ruft ihn her!“ Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: „Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich.“ Da lief der Blinde auf Jesus zu. Jesus fragte ihn: „Was willst du, dass ich dir tue?“ Der Blinde antwortete: „Rabbuni, ich möchte sehen können.“ Da sagte Jesus zu ihm: „Geh! Dein Glaube hat dich gerettet.“ Im gleichen Augenblick konnte er sehen und folgte Jesus auf seinem Weg nach. (vgl. Mk 10, 46-52)

Der heilige Ignatius von Loyola war zunächst in seinem Leben blind für den Weg Jesu. Erst als er als Soldat verwundet wurde und auf seinem Krankenlager sich auf das Leben Jesu einließ, wurde er sehend für den Weg des Evangeliums und folgte Jesus nach.

Therese Neumann, die selber einige Jahre erblindet war, wurde bei der Seligsprechung der Therese von Lisieux vom Erbarmen Jesu Christi berührt und konnte wieder sehen. Das Heilen von der Blindheit durfte sie als spürbare Berührung und Erhebung durch den am Boden liegenden Christus erfahren.

Herr Jesus Christus, lass mich sehend für den Weg deines Evangeliums sein und werde du mein Weg, meine Wahrheit und mein Leben.

Du gekreuzigter Herr Jesus Christus! Erbarme dich unser!

Therese von Lisieux gibt uns mit auf den Weg:
„Wir haben nichts anderes zu tun, als uns dem großen Gott zu überlassen.“

102021

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Bedecke mich!

Manchmal brauche ich in der Kälte des Lebens oder wenn ich bloßgestellt werde, einen Menschen, der zu mir hält und mich bedeckt, damit ich nicht erfriere. In solchen Augenblicken braucht man die wärmende Liebe, die vieles zudeckt, was mir in meinem Leben zu schaffen macht, dann kann ich wieder neu durchatmen und die wärmende Geborgenheit des Lebens erfahren und daraus trotz allem neue Hoffnung und neues Leben schöpfen. Wichtig ist, dass die wärmende Liebe lebt.

10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt und vor der Welt bloßgestellt.

Man brachte einen Gelähmten auf seinem Bett zu Jesus. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: „Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.“ (vgl. Mt 9,2) Vergebung heißt: Jesus lässt mich das weltliche Kleid der Schuld ausziehen und bedeckt mich mit dem Kleid seiner Liebe. Sünde stellt bloß, Versöhnung nimmt das Kleid der Sünde weg und zieht das Kleid der Liebe an.

Bei der Verleugnung Jesu zieht der Apostel Petrus das Kleid der Sünde an. Durch die Frage Jesu: „Liebst du mich“ und durch sein Bekenntnis: „Herr, du weißt alles, du weißt auch, dass ich dich liebe“, zieht er das Kleid der Liebe wieder an. So darf Petrus erleben, dass Jesus ihn neu mit seiner Liebe bedeckt und ihm die Sünde nicht aufrechnet.

Therese Neumann hat durch ihr Gebet immer wieder schuldige Menschen in die Versöhnung Gottes getragen. Als diese die liebende Versöhnung Gottes erlebten, legten sie den alten Menschen der Sünde ab und zogen den neuen Menschen der Liebe an. So wird das „Bedecke mich“ zutiefst erlebbar.

Herr Jesus Christus, Gott liebt die Welt so sehr, dass er dich seinen Sohn hingibt, damit die Welt durch dich gerettet wird. Erlöse uns Menschen durch deine Hingabe und deine versöhnende Liebe.

Du gekreuzigter Herr Jesus Christus! Erbarme dich unser!

Therese von Lisieux gibt uns mit auf den Weg:
„Wir besitzen die Wahrheit, weil wir Christus in uns tragen.“

112021

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Betrachte mich!

Um einen Menschen wirklich kennenzulernen, braucht es nicht nur den Blick auf Äußerliches, sondern den Blick in sein Herz und seine Seele. Mich betrachten, wie ich wirklich bin und einen Menschen betrachten, wie er wirklich ist, kann das ehrliche Leben und das ehrliche Miteinander erlebbar werden lassen. Es braucht dazu das lange Betrachten, um zu erkennen, es braucht dazu das innerliche Betrachten, um zu lieben und eine lebendige Beziehung daraus wachsen zu lassen.

11. Station: Jesus wird ans Kreuz geschlagen. Der Soldat kniet vor Jesus.

Die Soldaten schlagen Jesus ans Kreuz. Sie wollen Gott in Jesus für diese Welt unbeweglich machen, sie wollen, dass sich seine Füße nicht mehr bewegen, so dass er den Weg nicht mehr zeigen kann, auf dem Menschen ihm nachfolgen können, sie wollen seine Hände unbeweglich machen, so dass er niemand mehr in seine Arme nehmen und segnen kann, sie wollen gerne Sieger sein, ahnen aber noch nicht, dass sie Verlierer sein werden, weil die Liebe Gottes beweglich bleibt und sich nicht festnageln lässt.

Der selige Liberat Weiß, der in Äthiopien gesteinigt wurde, sollte unbeweglich und mundtot in dieser Welt gemacht werden, es ist aber nicht gelungen, denn sein Zeugnis für Christus und sein Evangelium sind bis heute ganz lebendig. Die auf ihn geworfenen Steine sind nicht tot geblieben, sie wurden zu lebendigen Bausteinen der Kirche Jesu Christi.

Therese Neumann hat vom gekreuzigten Heiland gelebt und sich nicht von den Meinungen der Menschen festnageln lassen. In ihr Leben war geschrieben: „Ich aber verkündige Christus den Gekreuzigten.“

Herr Jesus Christus, lass uns für unser Leben erkennen, dass in deinem Kreuz Heil, Hoffnung und Leben ist und lass uns dich als den Gekreuzigten verkünden.

Du gekreuzigter Herr Jesus Christus! Erbarme dich unser!

Therese von Lisieux gibt uns mit auf den Weg:
„Ich versichere euch, dass der Kelch bis zum Rand voll ist. Aber Gott verlässt mich nicht, er hat mich nie verlassen.“

122021

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Bete mit mir!

Miteinander beten schenkt Gemeinschaft. Füreinander beten öffnet die Herzen und die Seelen der Menschen. Für einen Menschen beten, heißt an ihn denken, ihn nicht allein lassen, ihn auf seinem Lebensweg begleiten und ihn der Liebe Gottes anvertrauen. Bete mit mir, so hört man da und dort Menschen reden, ich schaffe es alleine nicht mehr, weil ich zu schwach bin oder weil ich etwas erlebt habe, was mir den Atem zum Beten genommen hat.

12. Station: Jesus stirbt am Kreuz, und Menschen erkennen: Er ist der Sohn Gottes.

Als der Hauptmann, der Jesus gegenüberstand, ihn auf diese Weise sterben sah, sagte er: „Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.“ (Mk 15,39) Er hat unter dem Kreuz erkannt, wer Jesus wirklich ist, der Sohn des lebendigen Gottes.

Pfarrer Joseph Naber schreibt in seiner christlichen Lebensregel: „Insbesondere halte Kreuz und Kreuzzeichen hoch in Ehren, der Heiland hat sie mit seinem eigenen Blute geweiht, vom Kreuz geht aller Segen aus.“


Der selige Liberat Weiß sagt: „Ich bin bereit, bis zum letzten Atemzug in dieser Mission Dienst zu leisten, den letzten Blutstropfen im Dienste Gottes zu opfern, für unsere Heilige Mutter, die Kirche und zum Heil der Seelen in Äthiopien.“


Therese Neumann leidet alles an Leib und Seele mit, was der Heiland an Leib und Seele leidet, angefangen von seiner Todesangst und seinem Blutschwitzen am Ölberg bis zu seiner Kreuzigung und seinem Sterben auf Golgotha, bis sie wie tot in ihre Kissen zurücksinkt. Ihre Antwort darauf ist: „Heiland, mir ist alles recht.“ (vgl. Steiner, 121)


Herr Jesus Christus, aus deinem am Kreuz geöffneten Herzen strömen Blut und Wasser und entspringen die Sakramente der Kirche. Lass uns auf dich schauen, dich anbeten und lebendige Kirche leben.

Du gekreuzigter Herr Jesus Christus! Erbarme dich unser!

Therese von Lisieux gibt uns mit auf den Weg:
„Niemals hätte ich geglaubt, so viel leiden zu können; aber Gott hat mich nie verlassen.“

132021

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Nimm mich auf!

Wenn ich ein Zuhause im Leben suche, dann hoffe ich, dass mich jemand aufnimmt. Es braucht dazu aber nicht nur vier Wände, es braucht das Aufnehmen mit dem Herzen, es braucht das Erleben einer Geborgenheit, es braucht die Liebe und den Frieden, es braucht eine vertraute Umgebung, es braucht die Liebe, die Heimat erleben lässt, es braucht die Gottes- und Nächstenliebe.

13. Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt.

Die Gottesmutter Maria sagt zu Therese Neumann: „Liebes Kind, werde nicht müde, dem Heiland Seelen näher zu bringen, indem du recht geduldig ausharrst im Leiden.“ (Notiz von Pfarrer Joseph Naber am 08.12.1930)

Von der heiligen Therese von Lisieux erfuhr Therese Neumann: „Durch Leiden werden mehr Seelen gerettet als durch die glänzendsten Predigten.“

Die Gottesmutter Maria sagt in der Grotte von Lourdes zu Bernadette: „Gehen Sie hin zur Quelle, trinken Sie daraus und waschen Sie sich darin.“ Doch zunächst entdeckt Bernadette nur schmutziges und schlammiges Wasser. Sie musste vier Mal schöpfen, bevor sie es trinken konnte. Die Menge war entsetzt, hielt sie für verrückt. Doch Bernadette weiß: „Es ist für die Sünder. Maria hat mich dazu beauftragt.“ Eine Zuschauerin bemerkt: „Sie sieht aus, als ob sie das Leid der ganzen Welt zu tragen hätte.“

Die Gottesmutter Maria nimmt den toten Jesus mit seinen sichtbaren Kreuzigungswunden in ihre Arme und in ihr Leben auf. Sie trägt den in ihrem Schoß, der wirklich das Leid der ganzen Welt trägt, und wer jetzt in seinen offenen Wunden mit seinem Leben Platz nimmt, wird in diesen Wunden geheilt.


Herr Jesus Christus, deine Mutter Maria nimmt dich nach der Kreuzabnahme zwar tot in ihrem Schoß auf, aber trägt doch das ganze Leben in sich, denn du bist das Leben und in deinem Tod verkündest du der ganzen Welt das Leben. Lass uns begreifen, wenn wir wirklich leben wollen, müssen wir dich in uns aufnehmen.

Du gekreuzigter Herr Jesus Christus! Erbarme dich unser!

Therese von Lisieux gibt uns mit auf den Weg:
„Ich hab nur einen Wunsch: seinen Willen zu tun.“

142021

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Erwarte mich!

Es ist immer lebenserfüllend, wenn ich erwartet werde. Erwartet werden, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, durchzieht das Leben mit Freude. Erwartet werden, wenn ich am Arbeitsplatz, in der Schule, im Kindergarten, bei einem Fest ankomme, öffnet mich in Dankbarkeit für wertvolle Begegnungen. Erwartet werden sagt mir, dass ich geschätzt werde und Freude über mein Kommen lebendig ist. Erwartet werden gibt mir die Gewissheit, mir zu vermitteln: „Schön, dass es dich gibt!“

14. Station: Jesus wird in ein neues Felsengrab gelegt.

Therese von Lisieux sagt: „Mein Denken schwingt sich auf zur Ewigkeit, die Zeit hört auf! Mein Herz ist im Frieden, wie ein ruhiger See oder ein klarer Himmel; ich trauere dem Leben in dieser Welt nicht nach, mein Herz dürstet nach den Wassern des ewigen Lebens! Noch eine kleine Weile, und meine Seele verlässt die Erde, ihr Exil geht zu Ende, ihr Kampf hört auf. Ich gehe in den Himmel, ich komme ins Vaterland, ich trage den Sieg davon! Ich trete ein in den Aufenthaltsort der Erwählten, erblicke Schönheiten, die kein menschliches Auge gesehen hat, höre Harmonien, die kein Ohr je gehört hat, erfahre Freuden, die das Herz nie verkostet hat.“ (Th. v. Lisieux, Auf einem kleinen Weg, S. 80)

Therese Neumann lädt ein, für die Verstorbenen zu beten. Sie sagt: „Sie stehen uns jetzt im Jenseits näher, als sie uns im Leben stehen konnten.“

Wir stehen am Felsengrab Jesu. Es ist der Ort, wo wir das Leben erwarten können; denn Christus wird am dritten Tag auferstehen. Wir beten an den Gräbern unserer Verstorbenen. Sie sind der Ort, wo wir zusammen mit unseren Verstorbenen die Auferstehung erwarten dürfen; denn wer mit Christus begraben ist und wird, wird auch mit ihm auferstehen.

Herr Jesus Christus gib unseren Verstorbenen die Ruhe, lasse ihnen das ewige Licht leuchten, lass sie mit dir auferstehen und im österlichen Frieden leben.

Du gekreuzigter Herr Jesus Christus! Erbarme dich unser!

Therese von Lisieux gibt uns mit auf den Weg
„Auf Erden finde ich nichts, was mich glücklich macht. Ich denke an die Ewigkeit; die Zeit geht zu Ende.“

152021kreuz 15. Station 2021

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Lebe mit mir!

Lebe mit mir, Jesus, denn ich möchte mit dir leben. Jesus, wenn du mit mir lebst, erlebe ich Auferstehung, Jesus, wenn du mit mir lebst, sind meine selbst geschaufelten Gräber leer, Jesus, wenn du mit mir lebst, ist der Tod besiegt und das Leben neu geboren, Jesus, wenn du mit mir lebst, ist das österliche Fest in meinem Leben angebrochen, Jesus, wenn du mit mir lebst, bin ich ein erlöster Mensch, Jesus, wenn du mit mir lebst, werde ich auch leben, wenn ich sterbe.

15. Station: Jesus ersteht vom Tod. Das österliche Leben bricht an.

Die Frauen, die am Ostermorgen das offene Grab vorfinden, hören aus dem leeren Grab die Worte: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss in die Hände sündiger Menschen ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen. Da erinnerten sie sich an seine Worte.“ (Lk 24,5-8)
Therese Neumann leidet mit dem kreuztragenden und gekreuzigten Christus, aber sie lebt auch mit dem auferstandenen Christus. Sie lebt überhaupt vom Heiland. Sie will seine Braut sein und bleiben, ob sie auf dem Kreuz mit ihm liegen darf oder mit ihm unterwegs ist mit den Jüngern nach Emmaus, damit ihr wie den Emmausjüngern beim Brechen des Brotes ganz neu die Augen für Christus aufgehen und sie mit den Emmausjüngern verkünden kann: „Der Herr ist wahrhaft auferstanden. Halleluja!“

Herr Jesus Christus, auferstanden von den Toten schenkst du uns neues Leben und österlichen Frieden. Lebe du mit uns und in uns, dann leben wir mit dir und in dir.

Du auferstandener Herr Jesus Christus! Lebe in uns, Halleluja!

Therese von Lisieux gibt uns mit auf den Weg:
„Genieße in Frieden die Freude, die Gott dir schickt, und beunruhige dich nicht wegen der Zukunft.“

Friedhofskreuz Ott 2021pg

Kreuzweggedanken zum Hören

Jesus, dein Kreuz ist meine Lebensader

Jesus Christus!
Wir beschließen unseren Kreuzweg zu Füßen deines Kreuzes. Wie einst in Jerusalem deine Mutter, Johannes, Magdalena und andere Frauen unter dem Kreuz standen, so stehen auch wir heute hier. Wir sind zutiefst bewegt von der Bedeutung dieses Augenblicks. Es fehlen uns die Worte, um alles auszudrücken, was wir jetzt im Herzen empfinden. Deshalb möchten wir ganz still werden und nur voll Sehnsucht auf dich schauen.

Da wir uns vor deinem Kreuz versammelt haben, möchten wir dich bitten, dass du bei uns bleibst und dein Kreuz zur Lebensader unserer Welt werden lässt.
Wir bitten dich, bei deiner Kirche zu bleiben, damit sie das Leben und die Wahrheit des Glaubens nicht verliert.

Wir bitten dich bei deiner Menschheit zu bleiben, dich nicht abzuwenden, wenn vielleicht auch viele gleichgültig an deinem Kreuz vorbeigehen, wenn einige sich von ihm entfernen und andere überhaupt nicht zu ihm gelangen. Auch heute brauchen wir Menschen die Kraft und die Weisheit, die du selber bist, du allein: durch dein Kreuz.
Lass uns ganz still werden und nur voll Sehnsucht auf dich schauen, damit wir für unser eigenes Leben erkennen: „Du allein bist mit deinem Kreuz darin die Lebensader!“

Bleibe bei uns in diesem durchdringenden Geheimnis deines Kreuzes, in dem du heute jedem von uns ganz persönlich zeigst, wie sehr Gott die Welt liebt und darin mich und mein Leben.

Bleibe bei uns und ziehe uns an dich, du, der du unter dem Kreuz zusammengebrochen bist; bleibe bei uns durch deine Mutter, bleibe bei uns in Johannes, dem Jünger, den du liebst.

Vater, nimm uns alle im Kreuz Christi an!
Nimm die Kirche an und die ganze Menschheit, die Kirche und die Welt.
Nimm diejenigen an, die das Kreuz annehmen; aber auch diejenigen, die es nicht verstehen und die ihm aus dem Wege gehen; diejenigen, die es nicht annehmen wollen und die dagegen ankämpfen, um dieses Zeichen deiner Liebe auf dieser Erde auszumerzen und zu beseitigen.

Vater, nimm alle an im Kreuz deines Sohnes!

Nimm jeden einzelnen von uns im Kreuz Christi an! Schau nicht auf all das, was das Herz des Menschen bewegt, schau nicht auf das Ergebnis seiner Werke und die Ereignisse in der heutigen Welt: Nimm aber den Menschen an und lass ihn nicht allein.

Vater, nimm auch mich an,
der ich heute unter deinem Kreuz mein Leben für deine Liebe öffnen will. Zeichne dein Kreuz als Lebensader in mein Leben ein, damit in mir lebendig wird, was tot ist.

Lass uns ganz still werden und nur voll Sehnsucht auf dich schauen, damit wir für unser eigenes Leben erkennen:
„Du bist allein mit deinem Kreuz darin die Lebensader!“

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, wir loben und preisen dich, denn die Sehnsucht nach deinem Kreuz hat mir die Augen für mein Leben wieder geöffnet: „Jesus, du bist mein Leben!“

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, wir loben und preisen dich, denn die Sehnsucht nach deinem Kreuz hat meine Beine in Bewegung gebracht und ich spüre den Weg meines Lebens wieder unter meinen Füßen: „Jesus, du bist mein Weg!“

Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, wir loben und preisen dich, denn die Sehnsucht nach deinem Kreuz hat mich wieder zur Wahrheit meines Lebens geführt: „Jesus, du bist meine Wahrheit.“

Jesus, auch ich habe manchmal Angst vor deinem Kreuz. Aber heute hast du mir wieder Mut gemacht, denn jetzt erfahre und spüre ich, dass durch dich das Kreuz wirklich eine Lebensader für mich geworden ist. Jesus, ich danke dir, ich schaue auf dich und bete dich an.

Jesus, zeichne dein Kreuz als Lebensader in mein Leben ein, dann bete ich dich an, weil du durch dein heiliges Kreuz die Welt und mein Leben erlöst hast Amen.

Danke, Jesus, für dein Kreuz!
Danke für die Lebensader meines Lebens!